Beispiele für Ideologien 

Um in der Systematik von Peter Tepe zu bleiben, zunächst ein Beispiel für Erkenntnisirrtümer in kognitiven Ideologien. Das "bedürfniskonforme Denken" trägt zu einer Verzerrung der empirischen Wahrnehmung bei, indem Fakten, die dem Ideen- und Wertesystem des Betrachters entsprechen, von diesem schärfer und nachhaltiger wahrgenommen werden als Fakten, die von seinem Relevanzsystem abweichen. Dies gilt auch für die Erinnerung, die angenehme und für den Erinnernden positive Fakten eher ins Bewusstsein rufen kann als Inhalte mit gegenteiligen Eigenschaften.
In diese Kategorie gehören auch Entscheidungshilfen, die im Alltag als "Vorurteile" bezeichnet werden. 

Für diese Irrtumsfaktoren der Erkenntnis ist wichtig, wie flexibel mit ihnen umgegangen wird. Derjenige, der sich der von ihnen verursachten "Unschärfen" bewusst ist, wird seine Erkenntnisinhalte eher durch abweichende Wahrnehmungen korrigieren können als derjenige, der starr an seinen vorgefassten Meinungen festhält.  

 

Bei weltanschauungsanalytischen Ideologien kann man zwischen religiösen und säkularen unterscheiden: Religiöse weisen über das irdische Leben hinaus, während säkulare dies im wesentlichen nicht tun. Beiden gemeinsam ist der Anspruch auf eine Gesamterklärung des menschlichen Lebens und auf eine Sinngebung dieses Lebens.  

 

Beispiele für religiöse Ideologien sind vor allem die Weltreligionen (Christentum, Islam, Judentum, Hinduismus, Buddhismus), die alle auch Szenarien nach dem Tode anbieten. Von diesen sind nur das Christentum und der Islam missionarisch tätig; der Islam in seiner fundamentalen Ausprägung in aggressiver Form (Dschihad). Aktuell gibt es ein besonders abstoßendes Beispiel einer auf dem islamischen Dschihad beruhenden, fundamental religiösen Ideologie: Den "Islamischen Staat IS" in Syrien und im Irak. Siehe dazu:

- Islamischer Staat (IS)
 

Aber auch fundamentale Gruppierungen der übrigen Weltreligionen verhalten sich intolerant bis gewalttätig gegenüber Andersgläubigen.

 

 

Beispiele für säkulare Ideologien sind in erster Linie die beiden Hauptideologien des 20. Jahrhunderts, der Kommunismus und der Nationalsozialismus. Beide konnten im Namen ihrer jeweiligen "Heilslehre" Menschen verachtende totalitäre Regime errichten, die Millionen von Menschen unvorstellbares Leid und den vorzeitigen Tod brachten. Beide Ideologien scheiterten neben ihrer exzessiven Gewalttätigkeit auch am fehlenden Realitätsgehalt ihrer Prämissen: Der Kommunismus am falschen Weltbild des uneigennützigen Gemeinschaftsmenschen und der Nationalsozialismus an seinem falschen Rassenkonzept. Rassismus und der daraus abgeleitete Antisemitismus waren die Kerndogmen der nationalsozialistischen Ideologie:

-  Rassismus/Antisemitismus  


 

Auch der Agnostizismus/Atheismus gehört zu dieser Gruppe, sozusagen als Gegenpart zu den religiösen Ideologien.
 

Ein Beispiel für eine säkulare Ideologie mit pseudoreligiösen Zügen ist die 1954 in den USA gegründete, sogenannte "Church of Scientology". Für weitere Informationen dazu siehe:

- Scientology
 

  

Beispiele für programmanalytische Ideologien im politischen und sozialen Umfeld sind für die Politik  Parteiprogramme (z.B. konservative, sozialdemokratische, liberale), für die Wirtschaft Konzepte wie die soziale Marktwirtschaft oder der Neoliberalismus, für die Pädagogik die autoritäre oder die antiautoritäre Erziehung und für die Schulmedizin die Alternativmedizin (siehe Weblinks).